Spielplan
Fr 14.3. | 20:00 | Emilia Pérez |
Sa 15.3. | 20:00 | Bekenntnisse des Hochstaplers T… |
So 16.3. | 19:00 | Agent of Happiness |
Vorpremière mit den Filmschaffenden | ||
Mo 17.3. | 20:00 | Suspekt |
Di 18.3. | 20:00 | Köln 75 |
Mi 19.3. | 20:00 | Bekenntnisse des Hochstaplers T… |
Do 20.3. | 19:00 | Wohin die Flüsse verschwinden |
films for future | ||
Fr 21.3. | 20:00 | Agent of Happiness |
Sa 22.3. | 20:00 | Agent of Happiness |
So 23.3. | 19:00 | Im Schatten der Träume |
Mo 24.3. | 20:00 | Agent of Happiness |
Mi 26.3. | 20:00 | Suspekt |
Fr 28.3. | 20:00 | Das Licht |
Sa 29.3. | 20:00 | Das Licht |
So 30.3. | 19:00 | A Complete Unknown |
Mo 31.3. | 20:00 | Das Licht |
Mi 2.4. | 20:00 | A Complete Unknown |
Fr 4.4. | 20:00 | Köln 75 |
Sa 5.4. | 20:00 | Köln 75 |
So 6.4. | 16:00 | Die Mucklas - Pettersson und Fi… |
Familienkino | ||
19:00 | Der Eismann | |
Mo 7.4. | 20:00 | Köln 75 |
Mi 9.4. | 20:00 | Das Licht |
Do 10.4. | 15:00 | Murder on the Orient Express |
SeniOrient | ||
Fr 11.4. | 20:00 | Love – Oslo Stories |
Sa 12.4. | 20:00 | Love – Oslo Stories |
So 13.4. | 19:00 | I'm Still Here |
Brasilienabend mit Apéro | ||
Mo 14.4. | 20:00 | Love – Oslo Stories |
Mi 16.4. | 20:00 | I'm Still Here |
Do 17.4. | 20:00 | Vermiglio |
Serata italiana mit Apéro | ||
Fr 18.4. | 20:00 | Black Dog |
Sa 19.4. | 20:00 | Black Dog |
So 20.4. | 19:00 | Köln 75 |
Mo 21.4. | 20:00 | Black Dog |
Mi 23.4. | 20:00 | Vingt Dieux |
Fr 25.4. | 19:00 | Kurzfilmnacht 2025 |
Festivalauswahl | ||
Sa 26.4. | 20:00 | Vingt Dieux |
So 27.4. | 19:00 | Yeelen |
Hommage an Souleymane Cissé | ||
Mo 28.4. | 20:00 | Vingt Dieux |
Di 29.4. | 20:00 | E.1027 – Eileen Gray und das Ha… |
Mi 30.4. | 20:00 | Der Eismann |
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Der Traum vom grossen blauen Wasser
Manchmal gewinnen Filme mit dem Alter an Aktualität. Hier zum Beispiel die Energie- und Speicherdiskussion. Seit 1937 gibt es den Sihlsee, weil man Strom brauchte. Davor wurde das Hochtal am Etzel von 107 Bauernbetrieben bewirtschaftet. Der Einsiedler Filmemacher Karl Saurer trug vor 30 Jahren Fragmente aus der Geschichte des Sihlsees zusammen und gestaltete mit ihnen eine wunderbare Entdeckungsreise in die Nähe - schliesslich fliesst das Wasser des Sihlsees in der Limmat auch durch Baden.
In seinem Essay zeigt uns Karl Saurer neben der Natur auch die wirtschaftlichen Verbindungen auf, die den Sihlsee überhaupt erst entstehen liessen. «D'Herre händ dr See im Grind gha!», zitiert da ein Bauer den Schriftsteller Meinrad Lienert. Und weil sie drunten immer mehr Strom brauchten, stauten sie vom 19. April 1937 um 10.49 Uhr an beim Etzel die junge Sihl, die hier durch eine Hochmoorlandschaft floss. Dokumentaraufnahmen aus jener Zeit, Fotos von Hans Staub und die Schilderungen von Frauen und Männern, die sich noch an die Überflutung erinnern, bilden eines der zentralen Elemente im Sihlsee-Film. Da wird ein landschaftlicher Wandel genauso dokumentiert wie ein existentieller.
Der Film liegt nun restauriert vor. Karl Saurer klagte nicht an, er zeigt auf, folgt verschiedensten Spuren. Unterstützt wird er dabei von seinem Kameramann Franz Kälin, der die Schönheiten der Natur um den Etzel im besten Licht einzufangen versteht, und durch die sorgsame Montage von Bernhard Lehner, der das alte und neue Bild-Material zu einem erzählerischen Ganzen verknüpft, zu einem anregend durch Hochtal mäandrierenden Fluss gewissermassen. Die Viefalt der Aspekte führt von allem Anfang an und immer wieder zu Überraschungen. So stiegen wir über den Brief eines Auswanderers in die Entwicklung ein, über den Bericht eines Mannes, der verarmt über den Atlantik fuhr, um dort eine neue Existenz anzufangen, so, wie das heute mit dem Ziel Europa auch wieder geschieht. Fern jeglicher Didaktik sind die verschiedenen Fundstücke verknüpft. Beständig bleibt Saurer bei den Menschen, bei ihrer direkten Sprache, auf ihren Gesichtern, ihren Gesten. Er integriert die Kampfszenen, mit denen eine Laienbühne den Aufstand gegen «die fremdä Fötzle da vu Züri ufe», anprangert genauso wie die Archivaufnahmen vom Bau des Damms und des Viadukts. Die Menschen reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. - Text: Walter Ruggle