Spielplan

Mi 17.4. 20:15 Evil Does Not Exist
Fr 19.4. 19:00 Kurzfilmnacht 2024
Festival
Sa 20.4. 20:15 The Monk and the Gun
So 21.4. 19:00 The Monk and the Gun
Mo 22.4. 20:15 The Monk and the Gun
Mi 24.4. 20:15 Omegäng
Fr 26.4. 20:15 The Monk and the Gun
Sa 27.4. 20:15 The Monk and the Gun
So 28.4. 19:00 Omegäng
Mo 29.4. 20:15 The Monk and the Gun
Mi 1.5. 20:15 Omegäng
Fr 3.5. 17:30 KFF Kanti Film Festival 2024
KantiKino
20:15 La Voie royale
Sa 4.5. 20:15 La Voie royale
So 5.5. 19:00 Fantastic Machine
Mo 6.5. 20:15 La Voie royale
Di 7.5. 20:15 Fremont
Mi 8.5. 20:15 The Monk and the Gun
Do 9.5. 15:00 Ship of Fools
SeniOrient
20:15 Fantastic Machine
Fr 10.5. 20:15 Hors-Saison
Sa 11.5. 20:15 Hors-Saison
So 12.5. 19:00 Crowrã – The Buriti Flower
Mo 13.5. 20:15 Hors-Saison
Mi 15.5. 20:15 Crowrã – The Buriti Flower
Fr 17.5. 20:15 Bolero
Sa 18.5. 20:15 Bolero
So 19.5. 19:00 Kaos
Mo 20.5. 20:15 Bolero
Mi 22.5. 20:15 Hors-Saison
Fr 24.5. 20:15 Goodbye Julia
Sa 25.5. 20:15 Goodbye Julia
So 26.5. 19:00 Bolero
Mo 27.5. 20:15 Goodbye Julia
Mi 29.5. 20:15 Kaos
Do 30.5. 20:15 The Monk and the Gun
Fr 31.5. 20:15 L’été dernier
Sa 1.6. 20:15 L’été dernier
Do 6.6. 20:00 Zilla
Film und Gespräch
Newsletter

Erhalten Sie den Orientkino-Newsletter mit aktuellen Informationen zu Veranstaltungen:

<

Atlantique

Von Mati Diop / Senegal / 2019

In einem Vorort von Dakar fordern Arbeiter auf einer Hochhausbaustelle ihren Lohn, der seit Monaten nicht mehr gezahlt wurde. Sie halten es nicht mehr aus und beschliessen, übers Meer zu fahren und in Europa ihr Glück zu suchen. Unter ihnen der junge Souleiman, der Geliebte der schönen Ada, die allerdings einem Jungen aus besserem Haus versprochen wurde und diesen heiraten soll. Bald wissen alle, dass die Piroge mit den Männern draussen auf dem Atlantik gesunken ist; das Meer kann äusserst grausam sein. Eigenartige Vorkommnisse beschäftigen die Stadt. Wenige Tage nach der Abreise der Männer verwüstet ein Feuer die Hochzeitsfeier der jungen Frau, und ein mysteriöses Fieber befällt die Mädchen in der Nachbarschaft. Ada hat keine Ahnung, dass Suleiman zurückgekehrt ist. Die Polizei sucht nach ihm, da er womöglich noch lebt. Oder doch nicht? Sind es doch nur die Seelen oder Geister der Abwesenden, die die daheim gebliebenen heimsuchen?

Dieser Film gehörte zu den Highlights in Cannes, und wäre da nicht der starke Koreaner gewesen, der auch im Oscarrennen mit ihr steht, hätte Mati Diop als erster Mensch mit Wurzeln in der Subsahara die Goldene Palme gewonnen, als zweite Frau. Verdient hätte sie die Auszeichnung. Mati Diops Dakar, fantastisch bei Nacht, kakophonisch tagsüber, liegt zwischen dem Meer und dem gigantischen Turmbau, zwischen einer unüberwindbaren Barriere – die die Kamera mehr bedrückend und hypnotisch als schön und poetisch zeigt – und dem Smog der Umweltverschmutzung. Es sind die Frauen, die im Stadtbild dominieren und die wir überall treffen. Sie sind die starken Figuren, die sich widersetzen und Gerechtigkeit für ihre Freunde und Ehemänner fordern. Fatima Al Qadiris magnetische Musik, kombiniert mit starken traditionellen Klängen, betont die fantastische, oft bedrückende Atmosphäre des Atlantiks. Mati Diop frischt geschickt das Thema Hexerei und Magie auf, das oft im afrikanischen Kino vorkommt. Sie vergisst Zauberer und Grigris, um von Frauenkörpern zu erzählen, die von den Seelen ihrer vermissten Männer in Besitz genommen wurden. Die junge Ada ist der Faden der Ariadne, der uns durch das Labyrinth von Dakar führt. Nachdem sie sich endlich von den Fesseln der arrangierten Ehe befreit hat, erinnert sie uns an die schöne Anta im Klassiker «Touki Bouki» von Djibril Diop Mambéty. «Atlantique» wirkt nachhaltig wie ein zärtlicher Weckruf an die weibliche Solidarität und ein wunderschöner Tribut an die afrikanische Jugend.

Dauer: 104 Minuten
Sprache: Wolof/d/f
Altersfreigabe: 16
  • Atlantique_06.jpg
  • Atlantique_04.jpg
  • Atlantique_03.jpg